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Hanghaus 2 in Ephesos: Die Wohneinheit 1 Und 2. Baubefund, Ausstattung, Funde
Contributor(s): Krinzinger, Friedrich (Editor), Hofeneder, Andreas
ISBN: 3700139446     ISBN-13: 9783700139447
Publisher: Austrian Academy of Sciences Press
OUR PRICE:   $399.00  
Product Type: Paperback
Language: German
Published: January 2010
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Additional Information
BISAC Categories:
- Social Science | Archaeology
- History | Ancient - General
- History | Middle East - General
Series: Forschungen in Ephesos
Physical Information: 705 pages
Themes:
- Chronological Period - Ancient (To 499 A.D.)
- Cultural Region - Middle East
 
Descriptions, Reviews, Etc.
Publisher Description:
Das Hanghaus 2 liegt im Zentrum von Ephesos und zahlt zu den am besten erhaltenen kaiserzeitlichen Wohnkomplexen im ostlichen Mittelmeerraum. Die sieben unterschiedlich grossen Wohneinheiten, von denen jede zumindest uber ein Obergeschoss verfugte, liegen auf grosszugigen spathellenistischen Terrassierungen sudlich der Kuretenstrasse und erschliessen sich uber schmale Stiegengassen, die dem stadtischen Strassenraster entsprechen.Die archaologischen Untersuchungen des Hanghauses 2 seit den 1960er Jahren haben zu einem differenzierten Bild von der Wohnkultur der ephesischen Eliten von der Errichtung in augusteisch-tiberischer Zeit bis zur Erdbebenzerstorung im 3. Viertel des 3. Jahrhunderts n. Chr. gefuhrt. Die aufwendige Konservierung der Ruinen unter einem modernen Schutzdach macht diese Ergebnisse auch fur den Besucher nachvollziehbar. Mit dieser Arbeit liegen nun nach dem Erscheinen der Wohneinheit 4 (2005) drei der sieben Wohneinheiten in einheitlicher Publikation vor, die Veroffentlichungen der weiteren Wohneinheiten schreiten zugig voran.Die hier behandelten Wohneinheiten 1 und 2 nehmen die oberste Terrasse des Hanghauses 2 ein. Wahrend die Erdgeschosse uber die steil ansteigenden Stiegengassen 1 und 3 erschlossen wurden, waren die Obergeschosse neben Innentreppen auch uber die im Suden entlang fuhrende sog. Hanghausstrasse zu betreten. In den Randzonen der Wohneinheiten lagen die Wirtschaftsbereiche, die hier eine direkte Anbindung an die Wasserversorgung und die Kanale besassen. Die Hauptraume offneten sich in zwei Stockwerken auf die Innenhofe, durch welche eine gute Belichtung und Beluftung garantiert war.Im Verlauf der ca. 250 Jahre dauernden Nutzung der Wohneinheiten 1 und 2 als Wohnquartiere der stadtischen Oberschicht, deren neu erarbeitetes chronologisches Gerust hier erstmals geschlossen dargestellt ist, kam es in den beiden Peristylhausern mehrfach zu Umbauten, die auf Besitz- und Funktionswechsel einzelner Raumgruppen hindeuten. Der Reichtum der Bewohner spiegelt sich in der mehrfach erneuerten prachtvollen Ausstattung der Reprasentationsraume im Erdgeschoss und Obergeschoss. Die qualitatvollen Wandmalereien, die zahlreichen Mosaikboden, die Glasmosaike in der Wohneinheit 2 und die kostbaren Marmor-Inkrustationen sind von besonderer Bedeutung fur die Kulturgeschichte des antiken Wohnbaus. Daruber hinaus blieben wesentliche Teile der beweglichen Ausstattung erhalten, so etwa Skulpturen, darunter die Elfenbeinfunde aus dem Raum SR 18 der Wohneinheit 2, Mobel, Kleinfunde sowie Tafelgeschirr aus Keramik und Glas, die hier im Kontext dargestellt werden. Einen tiefen Einblick ins Alltagsleben gewahren auch die auf sehr vielen Wandmalereien eingeritzten Graffiti, die etwa Haushaltsabrechnungen darstellen und im Falle der Wohneinheit 2 wahrscheinlich sogar den Besitzer uberliefern: C. Vibius Salutaris gehorte dem Ritterstand an und hatte es in Ephesos zu Einfluss und Reichtum gebracht. Bekannt ist vor allem die von ihm eingerichtete Stiftung, in der unter anderem auch bestimmt war, dass Silberstatuetten des Traian und seiner Frau Plotina in seinem Privathaus kultisch zu verehren seien. Er starb kinderlos, um die Hinterlassenschaft kummerten sich die in der Stiftungsinschrift genannten Erben. Die nur in geringem Masse festzustellenden Umbauten der Wohneinheit 2 sowie das jungste Inventar dieses Hauses sind wohl darauf zuruckzufuhren, dass die Erben das Haus weitgehend so belassen hatten, wie sie es von Vibius Salutaris ubernommen hatten. Im Gegensatz dazu fanden in der Wohneinheit 1 in severischer Zeit grossere Umbauten statt: So wurden vier der Hauptraume von der Wohneinheit 1 an die Wohneinheit 2 angegliedert, die seit flavisch-traianischer Zeit existierende kleine Badeanlage renoviert und das obere Stockwerk offensichtlich als aKondominium benutzt oder vermietet.Neben den Funden aus dem Zerstorungsschutt umfasst diese Publikation auch all jene Objekte, die bei den Grabungen unter den Boden der letzten Bauphase zu Tage kamen. Diese liefern Einblicke in die Ausstattungen der Wohneinheiten vor der letzten Nutzungsphase. So lasst etwa die geschlossene Auswertung der Tier- und Fischknochen interessante Aussagen zu den Ernahrungsgewohnheiten der Bewohner von hellenistischer Zeit bis ins 3. Jahrhundert n. Chr. zu.Nach der Zerstorung durch ein Erdbeben im 3. Viertel des 3. Jahrhunderts n. Chr. wurden die Hauser nicht wieder aufgebaut, gewisse Bereiche aber in der Spatantike partiell weiter genutzt. In fruhbyzantinischer Zeit hat man auch diese einfache Nutzung aufgegeben und uber der Westseite des Hanghauses 2 eine Reihe von Muhlen eingerichtet, die durch das offensichtlich noch vorhandene Wasser aus den Uberlandwasserleitungen betrieben wurden.