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Aussichten Ins Unermeßliche: Perspektivität Und Sinnoffenheit Bei Caspar David Friedrichs
Contributor(s): Frank, Hilmar (Author)
ISBN: 3050036893     ISBN-13: 9783050036892
Publisher: Walter de Gruyter
OUR PRICE:   $127.29  
Product Type: Hardcover
Language: German
Published: November 2004
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Additional Information
BISAC Categories:
- Art | History - General
- Literary Criticism
LCCN: 2005390086
Series: Literaturforschung
Physical Information: 256 pages
 
Descriptions, Reviews, Etc.
Publisher Description:
Die interdisziplin re Untersuchung erweist die Fernblicke Caspar David Friedrichs (1774-1840) als singul re bertragung bedeutender Motive des philosophischen und religi sen Denkens des 18. und fr hen 19. Jahrhunderts in die Malerei. Im Werk des deutschen Romantikers kehrt das seit Leibniz aus der bildk nstlerischen Anschauung gen hrte Perspektivit tsdenken zur Malerei zur ck und wird zur Grundlage einer neuen Auffassung von Bildraum und Bildstruktur. Friedrichs subtile Kunstmittel, allen voran R ckenfigur, relationaler Raum und Horizontjenseitigkeit, machen die Standpunktgebundenheit des Sehens, die m gliche Vielfalt der Perspektiven, die notwendige Offenheit des Fernblicks und eben damit die Perspektivit t aller Erkenntnis zum inneren Thema seiner Bilder. Das neue Kunstziel ist aufs engste mit der Metapher von den Aussichten in die Ewigkeit verbunden, jener sthetischen Leerformel, in der das von der radikalen Aufkl rung verunsicherte religi se Denken seine Hoffnungen festzuhalten sucht. Von diesen Voraussetzungen her erweist sich Friedrichs Arbeiten mit Bildpaaren als eigenst ndige Fortf hrung der Diskussionen ber die Bestimmung des Menschen, die von Spalding, Abbt und Mendelssohn bis zu Jacobi, Schlosser und Jean Paul der skeptischen Verneinung einer Fortdauer ber den Tod hinaus die Aussichten in die Ewigkeit gegen berstellen. So ergibt sich der offene Raum, in den Friedrichs Figuren hineinfragen, aus einem Perspektivismus, der dogmatische Glaubensinhalte durch eine vieldeutige Metapher ersetzt, und zugleich aus einem sthetischen Denken, das den Spielraum der Phantasie favorisiert und aufs engste mit der Reverie als Wahrnehmungsform von Landschaft sowie mit Kants Konzeption der sthetischen Idee und dessen Raummetaphorik verbunden ist. In diesem Kontext werden die Aussichten in die Ewigkeit als ein Sonderfall des entgrenzenden Raumdenkens der Moderne kenntlich, f r das die ebenfalls mit der Aufkl rung aufkommenden und f r Friedrichs Werk konstitutiven Aussichten ins Unerme liche stehen. Die sthetische Allianz all dieser Momente im Werk des Malers erweist sich als einzigartige Verbindung der vielf ltigen Versuche des 18. Jahrhunderts, die Landschaft in Literatur, Malerei und den Inszenierungen des englischen Landschaftsgartens zum Ausdrucksmedium weltanschaulicher Gehalte zu machen. Schon fr h als k nstlerisches Experimentierfeld verstanden, wird die Landschaftsmalerei in der Auseinandersetzung um Friedrichs Werk, besonders im sogenannten Ramdohrstreit von 1809, endg ltig als die f hrende Gattung bei der Durchsetzung eines offenen Kunstbegriffs erkannt. Diese und weitere Denkmotive werden in ihrer Beziehung zur bildenden Kunst, Literatur, sthetik und Kunstkritik und hier vor allem zu den fr hen, der Malerei Friedrichs gewidmeten Texten ausf hrlich untersucht. Die Belege f r diese historischen Lekt reweisen und bildhermeneutischen Initiativen reichen von Karl Schildener, Adam M ller, Heinrich von Kleist und Otto August R hle von Lilienstern bis zu Christian August Semler (1767-1825), dem vergessenen Dresdner Kunsttheoretiker, der zwischen Aufkl rung und Romantik steht und dessen Kritiken zu Friedrichs fr hen Meisterwerken erstmals analysiert werden. Aufbauend auf Kant, erkennt Semler in Perspektivit t und Sinnoffenheit Grundz ge der Friedrichschen Malerei, und an den Schriften des Malers kann gezeigt werden, da auch er sich dieser Voraussetzungen bewu t war. Auf quellenkritisch gesicherter Grundlage wird somit ein neuer kategorialer Rahmen f r eine vertiefte Deutung seines Werks m glich. Zugleich liefert die Untersuchung einen Beitrag zur gegenw rtigen sthetik, die seit geraumer Zeit Perspektivit t und Sinnoffenheit ins Zentrum ihres Interesses ger ckt hat.